Schon drei Monate nach der Machtübernahme begannen die Nationalsozialisten mit massiven Einschüchterungspraktiken. Einen Höhepunkt bildete die Veröffentlichung der „Liste des undeutschen Geistes“, auf der 131 Autorinnen und Autoren als angeblich schädlich und unerwünscht diffamiert wurden. Bücher dieser Autorinnen und Autoren wurden am 10. Mai 1933 auf öffentlichen Plätzen verbrannt, zentral organisiert aus dem Kreis der Deutschen Studentenschaft in mehr als 20 Städten. Neben dieser systematischen gab es an vielen Orten weitere Bücherverbrennungen, welche von lokalen Akteurinnen und Akteuren durchgeführt wurden – so auch in Landau auf dem heutigen Rathausplatz. Unter dem Titel „Verbrannte Orte – Bücherverbrennungen von 1933“ erinnert von 4. Oktober bis 10. November eine Ausstellung im Frank-Loebschen Haus in Landau an die Geschehnisse.
Betrachten wir einen solchen Ort wie unseren schönen Rathausplatz anders, wenn wir wissen, was dort passiert ist?: Diese Frage steht im Fokus der Ausstellung, die gemeinsam vom Frank-Loeb-Institut an der RPTU, dem Verein Kulturzentrum Altstadt, dem Archiv und Museum der Stadt Landau und dem städtischen Kulturbüro gezeigt wird. Zu sehen sind Fotografien heutiger „verbrannter Orte“. Sie laden die Betrachterinnen und Betrachter ein, sich mit der Geschichte auseinanderzusetzen. Ergänzt werden die Fotografien durch Hintergrundinformationen zu den nationalsozialistischen Bücherverbrennungen, der NS-Literaturpolitik sowie den betroffenen Autorinnen und Autoren.
Die Ausstellung kann bis zum 10. November immer dienstags bis donnerstags von 10 bis 12 Uhr sowie von 14 bis 17 Uhr und freitags bis sonntags von 11 bis 13 Uhr im Frank-Loebschen Haus (Kaufhausgasse 9 in Landau) besucht werden. Der Eintritt ist frei.
Interessierte sind außerdem zu zwei Begleitveranstaltungen eingeladen:
Am Sonntag, 6. Oktober, um 11 Uhr erwartet die Besucherinnen und Besucher im Frank-Loebschen Haus unter dem Titel „Bücherverbrennung 1933. WER – WAS – WANN?“ eine szenische Lesung mit Texten von Lessing bis Tucholsky, vorgestellt und gelesen von Elisabeth Morawietz, Sigrid Weyers und Erica Risch. Die Begrüßung übernimmt der Vorsitzende des Kulturzentrums Altstadt Christian Leonhardt, die historische und lokale Einordnung Stadtarchivarin Christine Kohl-Langer.
Die Finissage der Ausstellung findet am Samstag, 9. November, in Form eines Gedenkkonzerts im Alten Kaufhaus statt. Rebecca Rust am Cello, Friedrich Edelmann am Fagott und Oberbürgermeister Dominik Geißler am Klavier spielen Stücke von Hans Gál, Ernest Bloch, Robert Kahn, Max Stern und Felix Mendelssohn. Beginn ist um 18:30 Uhr. Der Eintritt ist frei; es ist keine Anmeldung erforderlich.
Bildunterschrift: Die Ausstellung „Verbrannte Orte – Die Bücherverbrennung von 1933“ ist von 4. Oktober bis 10. November im Frank-Loebschen Haus in Landau zu sehen. (Quelle: Stadt Landau)
Pressemitteilung der Stadt Landau in der Pfalz. Bitte stets als Quelle angeben.
Der Eintritt ist frei.
Info
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Donnerstag: 10 bis 12 Uhr und 14 bis 17 Uhr
Freitag bis Sonntag: 11 bis 13 Uhr
Montags und feiertags geschlossen
Öffnungszeiten auf www.kulturstadt-landau.de