Vermutlich wurde die Reichsburg Neukastel Anfang des 12. Jahrhundert als Schutz des Taleingangs zur Reichsburg Trifels gebaut. Sie thronte auf dem heute noch weit sichtbaren Felsgebilde oberhalb von Leinsweiler. Von hier aus hatte man (und hat man noch heute) eine freie Sicht auf die Rheinebene sowie freien Sichtkontakt zu einigen Burgen, die die Reichsburg Trifels umgaben (heute noch Zum Teil erhalten: Madenburg, Burg Scharfenberg und Neuscharfeneck).
1123 taucht der Name Henricus de Nichastel erstmalig in der Geschichte auf, daher geht man davon aus, dass die Burg um diesen Zeitpunkt errichtet wurde. Die erste Erwähnung der einstigen Reichsburg Neukastel findet man in einer Urkunde von Kaiser Heinrich V.
Nicht eindeutig belegt ist, ob die Burg während der Pfälzer Bauernkriege 1525 und dem Dreißigjährigen Krieg von 1618-1648 schwere Schäden erlitten hat und wieder aufgebaut wurde. Endgültig zerstört wurde die Burg dann 1680 durch französische Truppen im Pfälzischen Erfolgekriegs. In den folgenden Jahren wurden die Reste der Burg durch die Bewohner der umliegenden Dörfer abgetragen, die diese als Baumaterial verwendeten.
Heute erinnert an die ehemalige Reichsburg nur noch ein einziger Felsen. Wer etwas Fantasie mitbringt, kann sich aber anhand der vorhandenen Reste am Burgfelsen, einigen Mauerresten, dem ehemaligen Hausgraben und der Felsenkammer gut vorstellen, wie imposant die Burg einmal gewesen ist. Der Aufstieg auf den Felsen lohnt sich, von der Aussichtsplattform aus genießt man eine herrliche Aussicht auf Leinsweiler, die Madenburg und das Rebenmeer der Südlichen Weinstraße.
Die Burgruine gehört zu den Kulturdenkmälern des Ortes.